„Mal eben“ Dracula mit Christopher Lee sehen? Fehlanzeige
Wir bilden uns ein, in einer Welt zu leben, in der – zumindest in unseren Breitengraden – alle Informationen zustehen, dass wir auf alle Informationen Zugriff haben oder wenigstens haben sollten. Stimmt nicht ganz. Ein Film ist auch eine Art von Information. Es wird eine Geschichte erzählt. Doch es ist nicht immer so leicht, seine Finger an einen Film zu bekommen. Da gibt es Streifen, die man in- und auswendig kennt, aber den mal im Kino zu sehen, ist mit großen Hürden verbunden.
Dann sind da noch die Streifen, die man nicht kennt, weil sie „damals“, als es noch nicht so eine Flut von Filmen und Sendern gab, nicht heimlich im Fernsehen gesehen hat, wenn man eigentlich schon längst schlafen sollte. Blöd, wenn man so einen Film auch nicht online findet, nicht in einem Kino sehen kann und der einzige Weg der Kauf einer DVD/Blu-ray ist.
Im Laufe der Filmgeschichte sind ungezählte Filme entstanden. Darunter viel Müll, einige Perlen und einige Filme, die vielleicht nicht die besten ihrer Art sind, aber dennoch einen gewissen Wert für die Gesamtheit der Historie haben. Dazu zählen auch die Filme aus den 1950-1970ern, die seinerzeit in dem Londoner Studio Hammer-Films entstanden. Blutig und gewalttätig waren die Streifen und haben somit eine bestimmte Zielgruppe angesprochen. Aus heutiger Sicht sind die Streifen vermutlich alle gar nicht mehr so blutig, da hat die Traummaschinerie schon ganz andere Albträume hervorgebracht. Vielleicht wurden solche Filme früher auch gar nicht im Fernsehen gezeigt. Wie kommt man an solche Filme?
Kürzlich kam mir der Gedanke, Dracula (1958) mit Christopher Lee zu sehen. Doch ist das verdammt schwer. Wie oben schon erwähnt, läuft so eine Produktion nicht im Kino, nicht im Fernsehen und da der Film auch noch nicht alt genug ist, wird man ihn ebenfalls nicht auf einer Videoplattform im Netz finden. Also was bleibt? Der Gang zum Onlineversand.
Bei einem großen Versand nach Dracula und Hammer gesucht, schon wird man fündig. Aber – Oh Weh! – was sind das denn für Preise? So ein alter Schinken und dann kostet der beinahe 35 Euro? Es gibt noch eine Hammer-Kollektion mit drei DVDs drin, darunter auch „Dracula“, aber die Box soll beinahe 80 Euro kosten.
Mal eben an die „Filminformation“ Dracula heranzukommen ist also nicht drin. Hat sich was mit Wir kommen jederzeit an jede Information heran
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Hammer hat einen YouTube-Channel, auf dem einige wenige Filme in voller Länge zu sehen sind. Natürlich nicht Dracula, was verständlich ist, wenn man noch so ein dickes Geld mit diesem alten Film machen kann. Bleibt also zu hoffen, dass Hammer-Films irgendwann mal eine neue Auflage mit dem Film fährt. Hey, ich würde ihn mir auch im Kino anschauen wollen!
Universal Pictures wird 100 und feiert mit 13 Neuveröffentlichungen
Das Produktionsstudio Universal Pictures wurde vor 100 Jahren gegründet. Universal hat uns über die Jahre viele, viele Klassiker beschert. Bei diesem runden Geburtstag ist es an der Zeit, etwas zu feiern.
In den 100 Jahren seines Bestehens hat sich Universal von Zeit zu Zeit ein neues Logo gegönnt. Nun ein neues, kristallklares, zeitgemäßes Logo. Das ist das, was Universal für sich selber macht. Doch Universal bietet auch seinen Zuschauern etwas. Insgesamt 13 Klassiker aus dem eigenen Hause wurden restauriert.
Der Anti-Kriegsfilm Im Westen nichts Neues von 1930 gehört dazu, ebenso wie Alfred Hitchcocks Die Vögel von 1963. Außerdem werden Filme wie Abbott und Castellos Komödie Buck Privates (1941), der erste Dracula (1931) mit Bela Lugosi, die spanische Variante von Dracula (am selben Set des Nachts gefilmt), Frankenstein (1931) mit Boris Karloff und Frankensteins Braut (1935) restauriert. Etwas mehr in der Neuzeit angesiedelt sind Steven Spielbergs Der weiße Hai, der siebenfache Oscar-Gewinner Der Clou (1973) mit Robert Redford und Paul Newman, Jenseits von Afrika (1985) — ebenfalls mit Redford und Spielbergs Schindler’s List (1993). Doch auch die leichte Komödie Bettgeflüster (1953) mit Doris Day und Rock Hudson ist dabei, ebenso wie das Drama Wer die Nachtigall stört (1962) mit Gregory Eck.
All diese Klassiker werden ab 31. Januar in einer Blu-ray Edition erscheinen. Ich denke einmal, das Veröffentlichungsdatum bezieht sich auf die USA. Den Anfang macht der dreifache Oscar-Gewinner Wer die Nachtigall stört, die weiteren Filme erscheinen dann übers Jahr verteilt.
Die Restauration jedes Films hat zwischen drei und sechs Monate gedauert und zwischen 250.000 und 600.000 Dollar gekostet. Was wie eine reine Geldmaschinerie klingt, wurde von Universales SVP Technical Operation Michael Daruty so kommentiert:
This restoration effort was not about marketability and whether we’re gonna sell enough DVDs. That is what we do on a daily basis, but this was a commitment by the company to say, ‚We’re gonna devote funding and most probably continue that effort year over year, to try and preserve and restore the legacy of the company. We’re here to spend the money on these 13 titles and some others, whether we’re gonna get our money back in that first year or not.‘ It’s really refreshing.
Also etwas für Filmliebhaber — von Filmliebhabern.
Das neue Logo erscheint das erste Mal beim Animationsfilm Der Lorax, der in Deutschland im July, in den Staaten Anfang März in die Kinos kommen wird.