So hätte aus Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung etwas werden können
Keine Ahnung, wie oft wir uns schon beim Fachsimpeln über diesen oder jenen Film voller Verzweiflung gesagt haben Hätten sie mal uns gefragt!
. Schon unzählige Male hat wohl jeder gedacht, dass er oder sie es besser gemacht hätte, als der Regisseur des Films, aus dem man gerade gekommen ist. Unlogische Handlungsabläufe, dumme Dialoge, falsches Tempo — alles schon da gewesen, hätten wir alle besser gemacht.
Einer der größten Frevler der Filmgeschichte dürfte wohl George Lucas sein. Lucas, der mit den echten Star Wars-Filmen Filmgeschichte geschrieben hat, der dann aber mit den Episoden I bis III alles verbockt hat und den Zorn ganzer Galaxien auf sich geladen hat. Dass er dann diesen Müll in einer Tour recycelt und noch mal neu auf den Markt bringt und gleich noch einmal, wieder und wieder — macht ihn nicht sympathischer und Star Wars Episoden I bis II nicht besser. (Wenn wir ehrlich sein sollen, hat sein Ausverkauf und Verrat schon in Episode VI mit den verfluchten #$§@& Ewoks angefangen …)
Man sollte nur mal auf die Fans hören. Gibt es denn keine Testvorführungen mehr?
Einer, der die unsägliche Episode I – Die dunkle Bedrohung besser erzählt, ist dieser Typ hier. Zwei wichtige Punkte: Jar Jar Binks? Raus! Und dann nicht so ein kleines Kackgör, sondern Obi-Wan in den Mittelpunkt stellen. Hört, hört!
Ach hätte George Lucas nur auf ihn gehört …
Abraham Lincolns Nebenjob als Vampirjäger
Abraham Lincoln, das war der 16. US-Präsident, der mit dem komisch hohen Hut. Auf Bildern wirkt er stets grimmig und etwas unheimlich. Vielleicht waren es diese Bilder, die Seth Grahame-Smith dazu brachten, die Geschichte um den Präsidenten etwas umzuschreiben. Wer schon so grimmig dreinschaut, der hat bestimmt auch ein dunkles Geheimnis. In diesem Fall: Abraham Lincoln war ein Vampir-Jäger. Also mal ein Präsident, der wirklich für seine Bürger da war, der sie vor dem Bösen beschützt hat und sich auch schon mal (gehörig) die Hände dabei schmutzig machte.
Timur Bekmambetov (u.a. Wächter der Nacht) führte bei Abraham Lincoln: Vampire Hunter Regie, Tim Burton produzierte diesen Fantasy-Horror-Spaß. Die Idee ist so durchgeknallt, dass es eigentlich wieder lustig sein müsste.
Vor der Kamera stehen unter anderem Mary Elizabeth Winstead, Dominic Cooper, Anthony Mackie, Alan Tudyk, Rufus Sewell und schließlich auch Benjamin Walker, der den Axt-schwingenden Präsidenten spielt.
Abraham Lincoln: Vampire Hunter soll in Deutschland am 12. Juli in die Kinos kommen.
Einziger Wermutstropfen: Fucking 3D. Schaut man sich den Trailer an, erkennt man sofort, dass das mal wieder ein 3D-Film ist. Die Bewegungen sind verräterisch – und so langweilig, sowie unnütz.
Also wollen wir mal hoffen, dass uns 20th Century Fox den Film auch in 2D-Kino gibt, damit man ihn sich anschauen kann.
Hausgemachtes Problem Film-Piraterie
Die Welt ist schwarz-weiß — für manche Menschen; und auch für manchen Industriezweig. So besteht die Welt der Filmindustrie aus zwei Gruppen: die einen gehen brav ins Kino, geben womöglich noch mehr Geld für fucking 3D aus (was pure Abzocke von Seiten der Filmindustrie ist!). Wohingegen die anderen im Dunkeln an ihren Rechnern hocken und illegal Filme herunterladen. Das sind natürlich die Bösen.
Es gab solche Meinungen und Studien schon einige Male, nun hat eine Studie der Universität Minnesota ergeben: die Weltanschauung der Filmindustrie ist nicht richtig. Sie ist schwarz-weiß. Es gibt keinen Einfluss von Film-Piraterie auf die US-Kinokassen. Es gibt allerdings sehr wohl einen Einfluss auf europäische Kinokassen (bzw. nicht-amerikanische). Wie das kommt? Laut der Studie ist die Zeitspanne, die zwischen US-Veröffentlichung eines Films und der Erstausstrahlung des selben Films in einem anderen Land Schuld daran. Wenn die Filmfreunde lange warten müssen, bis sie auch endlich den Film zu Gesicht bekommen, den man in den USA schon längst gesehen hat, dann greifen offenbar viele zum illegalen Download. Je länger der Abstand, desto wahrscheinlicher der illegale Download.
Was somit ein Problem der (US)-Filmindustrie ist. Wenn diese ihre Filme weltweit zeitgleich in die Kinosäle brächte, würden sie im nicht-amerikanischen Bereich auch keine Verluste einfahren. Ertragseinbußen sind somit ein hausgemachtes Problem, eine generelle Verteufelung falsch.
Iron Sky – Nazis leben hinterm Mond
Die Frage, ob man sich über Hitler, Nazis und Co. lustig machen darf, die hatten wir schon bei Mein Führer. Die Antwort damals wie heute: Man muss! (Walter Moers)
Das dachten sich auch die Finnen. Das Projekt ist schon einige Jahre alt, nun ist es komplett: Iron Sky kommt tatsächlich in die Kinos.
Bei Iron Sky handelt es sich laut Produktionsfirma um eine SciFi-Comedy. 2018 greifen die Nazis an, um noch einmal einen Versuch zu starten, die Weltherrschaft zu erlangen. Viele Jahre haben sie hinter dem Mond gelebt — okay, das tun sie noch immer. Genauer: Die Nazis haben auf der dunklen Seite des Mondes gelebt und eine Armee aus fliegenden Untertassen aufgebaut, mit der sich die Erde angreifen.
Klingt abgefuckt, durchgeknallt und blöd? Kann nicht blöder sein als Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels *argh*. Immerhin sind sich die Finnen ihrer „Silliness“ bewusst und legen es nicht darauf an, cool zu sein. Motherfucking Space-Nazis: Hallo?! Das kann nur wild und unfreiwillig/bewusst komisch werden.
Iron Sky wird am 11 Februar im Friedrichstadt Palast in Berlin während der Berlinale uraufgeführt (im Rahmen der Panorama-Sektion). Los geht’s um 18 Uhr. Ab 5. April soll der Streifen dann auch in deutschen Kinos zu sehen sein. Wobei ich mal gespannt bin, welches Kino den Film ins Programm aufnehmen wird …
Regie bei Iron Sky hat Timo Vuorensola geführt, der auch schon mit Star Wreck: In the Pirkinning, eine Parodie auf Star Treck und Babylon 5, Erfahrungen gesammelt hat. Als Schauspieler wirken mit: Christopher Kirby, Julia Dietze, Götz Otto, Peta Sergeant, Udo Kier und Stephanie Paul. Um den Film zu realisieren, haben die Macher um Spenden gebeten. Der Film hat 7,5 Mio € gekostet, 6,3 Mio stammen aus den üblichen Finanzierungsquellen, 900.000 € sollten per Spenden finanziert werden. Schließlich kamen 616.270 € für die finnisch-deutsch-australische Co-Produktion zusammen.
In Finnland scheint man viel Langeweile zu haben. Und schlechte Drogen …
„Der Clou“ dank Flexibles Flimmern
Darüber, wie schön und außergewöhnlich es ist, einen alten Klassiker auf großer Leinwand zu sehen, habe ich bereits beschrieben. Kino oder Film kann aber noch mehr. Es geht immer noch einer oben drauf. Wenn das Filmerlebnis zu einem Gesamterlebnis wird, mit besonderem Rahmen.
Flexibles Flimmern beschert einer Filmliebhaber-Seele solche außergewöhnlichen Umstände, die den Filmgenuss noch einen Tick mehr erhöhen. Holger Kraus von Flexibles Flimmern hat alte Filme im Repertoire, die an nicht alltäglichen Orten vorgeführt werden. Den Rühmann-Klassiker Die Feuerzangenbowle hat Kraus schon in vier Jahren im Schulmuseum gezeigt. Film und Vorführort haben also (oft) einen gewissen Bezug zueinander.
Diesmal sahen wir einen der besten Gaunerfilme, Der Clou mit Paul Newman, Robert Redford und Robert Shaw. Ich liebe diesen Film. Ich weiß nicht, wie oft ich den schon gesehen habe. Diesmal dann auf größerer (mobiler) Leinwand. Wo? Im Casino Esplanade. Eben stilecht. Immerhin handelt Der Clou vom Wetten und Glücksspiel. Da bietet sich dieser Ort wunderbar an.
Sakko angezogen, Hemd gebügelt (Okay, ich habe immer gebügelte Hemden an …) — so fein herausgeputzt geht man nicht immer ins Kino. Hier waren — dank Sakko-Pflicht — alle adrett angezogen. Man bekam einen 2-€-Spielechip ausgehändigt, den man beim Pokern oder Roulett einsetzen konnte. Es gab etwas zu essen und trinken (gegen Geld) und nach gut eineinhalb Stunden im Spielkasino fing dann der Film an. Eine sehr schöne Idee.
Der Clou: Immer noch neu
Man kennt den Film, man weiß wie er ausgeht, wer der Killer ist und und und — dennoch ist er jedes Mal toll. Nun in dieser Umgebung noch einen Tick mehr. Ich saß jedenfalls dort auf meinem nicht sonderlich bequemen Stuhl und habe selig vor mich hingegrinst. Einfach weil es so schön ist.
Der Altersschnitt bei diesem Film: Mitte 30 und aufwärts. Weit aufwärts. Viele aus dem oberen Segment. Aber — das wundert und freut zugleich — es gab tatsächlich Anwesende, die den Film nicht kannten. Da saß vor mir eine Mittdreißigerin, die völlig entsetzt war, als die Killern Salino, die auf Hooker angesetzt war, in der Gasse erschossen wurde. Das kam sichtlich absolut überraschend für die junge Frau. Lustig.
Auch lustig: Im Vorspann werden die „Player“ vorgestellt. Auftritt Paul Newman: Alle Frauen seufzten laut auf. Diese Augen … Hach.
. Danach Robert Redford: Alle Frauen seufzten erneut auf. Oh, da ist er noch sooo jung. Hach.
😉 Und erst die Szene, als Paul Newmans Charakter Henry Gondorf Redfords Hooker im Wettbüro anpflaumt. So blaue Augen!!
Die Frauen waren alle hin und weg …

Klassiker und Neues beim Flexiblen Flimmern
Bevor der Film losging, hielt Kraus noch eine kleine Anrede vor der wirklich liebevoll dekorierten Leinwand. Unter anderem kündigte er an, dass der nächste Film eine Premiere wäre — schlicht, weil der Film noch keinen Verlieh hat. Dabei handelt es sich um eine Dokumentation zum Thema Stadtentwicklung. Der Film wird dann im Rahmen des Zukunftscamp 2030 von nexthamburg vorgeführt. Anfang Februar soll er im ehemaligen Ohnesorg Theater gezeigt werden.
Da könnte man auch vorbeischauen. Klassiker in passender, ungewöhnlicher Umgebung sind jedenfalls ein sehr schönes Erlebnis. Eintritt kostet wohl immer 10 €, was für so ein Erlebnis jedoch absolut fair ist.
„Star Wars – Eine neue Hoffnung“ mal etwas anders …
Es kann nur einen geben, einen Star Wars-Film. Und das ist das Original von 1979: Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung. Alles, was Mr. Ausverkauf George Lucas mit Episode I bis III verbrochen hat, ist nicht der Rede wert. Aber A New Hope war und ist *wow*.
Das haben sich auch die vielen, vielen Fans gedacht, die bei dem Projekt Star Wars Uncut mitgemacht haben. Bei dem Projekt, das 2009 ins Leben gerufen wurde, hat Schöpfer Casey Pugh zusammen mit seinem Team den Klassiker in insgesamt 473 15-Sekunden-Schnipsel zerhackt und jeden, der es wollte, zum Mitmachen aufgerufen. Die Fans konnten sich einen dieser Schnipsel nehmen und nachspielen. Egal wie. Mit Menschen, mit Puppen, mit Hunden, mit Computer, mit Knetmasse — alles war erlaubt. Am Ende wurden dann alle Schnipsel zu einem Gesamtfilm zusammengefügt. Das Ergebnis:
Das Projekt Star Wars Uncut erhielt im August 2010 bei den Emmy Awards eine Auszeichnung für eine „außergewöhnliche Leistung im Bereich interaktive Medien“.
Das Ergebnis ist … „anders“ als das Original.