Der Ton macht die Musik und die in den 80ern auch den Erfolg
Es gab mal eine Zeit, da war die Geschichte eines Films noch wichtig. Das ist heute nicht immer der Fall. Gerne wollen uns die Filmfirmen etwas anderes andrehen und über den Mangel einer Geschichte mit Augenwischerei hinwegtäuschen.
Es gab mal eine Zeit, da war auch die Musik eines Films wichtig. Ist sie heute auch noch. Wer sich mal Scarface mit Al Pacino anschaut, dem wird heutzutage nur übel. Damals war das voll „in“, aber mittlerweile wirkt die musikalische Untermalung von Giorgio Moroder nur störend. Gut, ich finde Scarface auch als Film nicht toll, aber er könnte besser sein, wenn nicht diese 80er-Jahre-Syntheziser-Mucke andauernd im Hintergrund rumdudeln würde …
Die 80er hatten aber auch andere Filme, bei denen die Musik eine wichtige Rolle spielte und passte. Die passte sogar so gut, dass sie im Radio gespielt wurde und dort jeweils ein Hit war. Das gibt es heute auch nicht mehr. In meiner Jugend liefen Filme im Kino an, die man vielleicht nicht gesehen hat, weil man noch zu jung war, die Musik kannte man aber aus dem Radio und hatte sie bestimmt auch spätestens nach einer NDR2-Sonnabend-Hitparade auf Kassette.
Wir erinnern uns doch alle an Power of Love von Huey Lewis & the News, das eine wichtige Rolle in Zurück in die Zukunft spielte. Der Film lief 1985 auf der Silberwand. Ein Jahr früher brachte uns der bärtige Kenny Loggins mit Footlose — aus dem gleichnamigen Film — ins Schwitzen. Zwei Jahre später gab es dann auch noch Danger Zone von Loggins, das den Film Top Gun begleitete.
Ebenfalls 1984 lief in jedem Radio Harold Faltermeyers unverkennbarer Titelsong zu Beverly Hills Cop. Die Grundmelodie sollte auch in den Nachfolgern Verwendung finden. Aber 1984 war das ganz heißer Shit!
Im Jahre 1986 bescherte uns Queen gleich einen ganzen Langspieler zum Fantasy-Action-Hit Highlander. Die Scheibe ist immer noch klasse. Bekanntestes Lied dürfte It’s a Kind of Magic sein. Und auch Who wants to Live Forever wurde in den Radios rauf- und runtergespielt.
Mir persönlich ist kein Film der Neuzeit bekannt, bei dem die Musik (im Vorfeld) ausgekoppelt wurde und die man dann an jeder Ecke gehört hätte. Dabei wäre das doch ein 1A-Cross-Merchandising.
Denke ich an Christopher Nolans The Dark Knight, denke ich auch an die geniale Musik von James Newton Howard und Soundtrack-Veteran Hans Zimmer. Die Musik ist super, keine Frage, aber es ist kein Radiomaterial. Kaufen? Ja. Aber durch Zufall im Radio hören? Nein.