Das Paramount-Foto: 116 Filmgrößen zum 100. Geburtstag
Ein runder Geburtstag ist immer was Tolles – wenn man nicht gerade 40 wird. Paramount Pictures wird 100 Jahre alt. Das feiern sie u.a. mit 13 Neuauflagen von Klassikern in restaurierter Form. Das Studio, das uns großartige Filmmomente mit Der Pate, Das Fenster zum Hof, den Indiana Jones-Filmen, aber auch mit den diversen TV-Serien wie z.B. Star Trek beschert hat, wollte ein schönes Gratulationsfoto haben. Kann man verstehen. Aus diesem Grund hat Paramount Pictures 116 Filmgrößen zusammengetrommelt und vor die Kamera gestellt. Zu sehen ist das auf der Seite von Vanity Fair.
Großes Bild! Nicht nur von den Abmessungen, sondern einfach die Tatsache, dass so viele bedeutende Schauspieler und Regisseure an einem Platz versammelt sind. Eine große Ehre für die Abgelichteten, wie ich finde. Neben „Klassikern“ wie Jack Nicholson, Jane Fonda, Steven Spielberg, Meryl Streep, William Shattner und Patrick Stewart findet man auch Ikonen wie Jerry Lewis — von dem ich aus unbekanntem Grund dachte, er wäre schon gestorben. Ernest Borgnine ist ebenfalls zu sehen. Auch er ist mittlerweile verdammt alt, nicht viel und er hätte mit Paramount seinen 100. feiern können. Um so schöner, so einen Schauspieler in der Runde zu sehen, ebenso Kirk Douglas (ein Jahr älter als Borgnine).
Natürlich sind auch Gesichter zu sehen, die noch frisch sind. Dabei fallen mir einige auf, die ich bei so einem doch ehrwürdigen Bild nicht erwartet hätte. Zum Beispiel das Knautschgesicht von Transformers 3-Hüpfdohle Rosie Huntington-Whiteley. Laaangweilig. Und was macht der kleine Scheißer mit der hässlichen Frisur da oben rechts auf der Treppe? Der, der neben Robert Downey Jr. hockt und gerne hätte runterfallen können. Was macht der da?
Gefreut hat mich übrigens, dass auch ein 80er-Starlet wie Molly Ringwald (Breakfast Club – nicht von Paramount, ich weiß) mit vor die Kamera gebeten wurde. Um die ist es doch sehr ruhig.
Bei manchen der älteren Herren muss ich allerdings passen. Keine Ahnung wer David Chase ist. Was durchaus verständlich ist, da der Produzent und Autor eher nicht vor der Kamera zu sehen ist. Sumner Redstone muss ich als Kinogänger nicht unbedingt kennen, auch wenn er für Paramount sehr wichtig ist …
Unterm Strich ein schönes Bild, wie ich finde.
John Lasseter zum Thema Computer-Animation
The Academy veranstaltet immer wieder nicht nur die alljährliche Oscar-Übergabe, sondern auch andere, kleinere Events. So trafen sich kürzlich zehn Menschen, die alle etwas mit Computer-Animationen zu tun haben. Darunter auch Oscar-Preisträger (Toy Story) und Chef Creative Officer von Walt Disney Animation Studios sowie Pixar Animation Studios, John Lasseter.
Lasseter macht einen Punkt ganz deutlich. Die Computer-Animation braucht … Computer — also Werkzeuge. Aber nur das Werkzeug zu haben, bedeutet noch lange nicht, dass man auch automatisch einen guten Film bekommt. Es kommt stets darauf an, was die Filmemacher aus der gegebenen Technik herausholen.
Bei Pixar gibt es, laut Lasseter, die Devise:
Kunst fordert Technik heraus und Technik inspiriert die Kunst.
Man kann sich nicht auf Technik ausruhen, man braucht schon die „klugen Köpfe“ dahinter und das sind nicht unbedingt die Zahlenschubser, sondern diejenigen, die hinter die Zahlen sehen und entdecken, was man damit alles machen kann. Das Pixar-Animations-Oberhaupt spricht davon, dass er aus den Fehlern der Animateure lernt. Da ist auf einmal etwas schief gelaufen, aber das bringt ihn auf eine neue Idee.
Ich vermute einmal, der gute alte Zeichentrick war leichter zu konzipieren. Da wusste man, wohin die Reise ging. Mit den neuen Techniken der Computer-Animation scheint der Entstehungsprozess eines Films ständig in Bewegung zu sein. Die Technik gebiert Ideen. Das ist spannend – aber auch langwierig.
8. Deutsches Brickfilmfestival
Wir kennen sie, wir lieben sie: die kleinen Plastiksteine mit den Noppen oben. Lego-Steine dürfen in keiner Kindheit fehlen. Und so, wie wir liebend gerne mit den kleinen Steinen als Kinder gespielt haben, so gibt es auch im „hohen Alter“ noch Grund, mit Lego zu spielen. Entweder hat man eigene Kinder, denen man „natürlich“ helfen muss (Neffen und Nichten tun es auch), oder man beschäftigt sich auf rein professioneller Ebene mit den gelbe, blauen, grünen, roten und was-weiß-ich-was-für-farbige Steinen: In Form von so genannten Brickfilmen.
Dabei handelt es sich um Stop-Motion-Fime mit Lego. Das Internet ist voll mit Szenen aus bekannten Filmen, aber auch Eigen-Kompositionen. Kurz sind sie meistens, immerhin ist so ein Brickfilm eine Heidenarbeit.
Wer solche Filme mal nicht auf dem Monitor, sondern auf großer Leinwand (4,9 x 10,5 Meter) sehen möchte, der kann sich die animierten Lego-Steine im Hamburger Magazin-Filmkunsttheater anschauen. Die Steinerei findet am 26. Mai 2012 von 14 bis 17 Uhr statt. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb mit Gewinnern und allem Drum und Dran. Es gibt einen Preis der Brickfilmer, ein Preis der Jury und einen Publikumspreis.
Das diesjährige Thema beim 8. Brickfilmfestival lautet Illusion. Das kann was werden. Zumal mindestens ein Film in 3D gezeigt wird. (Okay, ich sage diesmal nichts zu f****** 3D …)
Eintritt 3 Euro, die ersten 200 Gäste bekommen eine Fritz-Kola umsonst.
Filmtrailer nehmen einem die Spannung
Lasst mich Euch erzählen, wie das „damals“ war. Damals haben wir über die Hörzu erfahren, dass ein neuer Film in die Kinos kommt. Oder man gab ein wenig Geld aus und holte sich die Cinema. Hatte man die Cinema, hatte man schon weit im Voraus Informationen über Filme, die da aus Hollywood kommen würden. „Weit im Voraus“ waren dann ein paar Wochen, wenn es hoch kam zwei Monate. Alles in schriftlicher Form. Vielleicht waren noch ein paar Szenenbilder dabei. Irgendwann dann sah man einen Trailer im Kino.
Heute ist das anders. Heute leben wir in einer Zeit der Informationsflut. Der Filminteressierte sieht Teaser im Internet, gefolgt von Trailern. Manchmal leaken Teaser auch schon vorher — ins Internet. Es folgen Internetseiten mit Trailern, Fotos, einer Synopsis und die Charaktere werden vorgestellt. Teilweise erscheinen die Internetseiten schon ein Jahr vor dem Kinogang. Es gibt sogar Twitter-Accounts und Fratzenbuch-Seiten für einen Film.
Zu viel Informationen
In diesem Jahr gibt es einige Filme, auf die man sich freut, Filme, die von der Fangemeinde heiß ersehnt werden. Das sind neben den Avengers, The Dark Knight Rises, Der kleine Hobbit und auch Prometheus.
Ridley Scott, der uns den ersten Alien-Film präsentierte, geht an seine Wurzeln zurück und zeigt uns die Vorgeschichte zu Alien. Natürlich alles ein wenig weniger „gritty“ und mehr „shiny“. Mit dabei sind u.a. die Rampensau Michael Fassbender, der momentan in jedem zweiten Film mitspielt, Noomi Rapace, die wir aus Verblendung kennen, aber auch Charlize Theron, Guy Pearce oder Idris Elba (Thor).
Ridley Scott — bzw. wohl eher 20th Century Fox — haben nun seit einiger Zeit Trailer ohne Ende rausgegeben. Zuerst gab es Szenenbilder, dann einen Teaser, mehr Bilder, der erste Trailer, mehr Trailer und mehr Trailer … Ganz zu Recht macht man sich mittlerweile darüber lustig, dass man, wenn man nur alle Trailer zusammenschneiden würde, den gesamten Film erhielte.

Finished stitching all the Prometheus trailers together. Film was great!

The only surprise left in Prometheus is what order the actors names are in the credits. Can’t wait to find out!
Mittlerweile bleibe ich beim Teaser. Vielleicht noch den ersten Trailer, aber mehr verdirbt den Spaß. Bleibt die Frage, wieso die Filmstudios im Vorfeld so enorm viel von ihren Filmen preisgeben? Machen sie es, weil sie Spaß daran haben? Wohl kaum. Dann vermutlich, um die potenziellen Kunden mehr „anzufixen“. Klar, die Filme sind in der Produktion teuer, das wirkt sich auf die Eintrittspreise aus, die schweineteuer sind — da muss man als Kunde ausreichend informiert sein, bevor man das Ticket schluckt. Nur verdirbt einem das den Spaß. Bei einem Auto kann ich das verstehen, dass ich ausreichend Testfahrten vor dem Kauf unternehmen möchte, aber bei einem Film?
Ich finde es schade, dass Filme heutzutage im Vorfeld schon so sehr ausgeschlachtet werden. Früher war besser, weil früher mehr Spannung da war.
Informationen zum Film auf allen Kanälen
Es sind aber nicht nur die Filmfirmen, die uns mit Informationen und Vorbildern oder -videos „beglücken“. Wir leben in einer extrem technisierten Welt. Alles wird mit dem Mobiltelefon entweder als Foto oder als Video festgehalten. Im Falle von The Dark Knight Rises haben wir bereits letztes Jahr Filmmaterial und Fotos gesehen, die von Passanten, also Unbeteiligten aufgenommen wurden. Da sah man das Batwing bereits fliegen oder andere Szenen. Natürlich aus unmöglichen Perspektiven, aber wir erhielten schon Infos zum Film.
Das habe ich auch aufgegeben. Ich möchte mir schlicht und ergreifend nicht die Spannung nehmen lassen.
Damals war besser.
Twitter und Co. im Kino erlauben?
Im Land der Traumindustrie, Amerika, denken Kinoketten-Besitzer allen Ernstes darüber nach, den Gebrauch von Mobiltelefonen zu erlauben. Soll heißen, man gibt viel Geld aus, um sich einen Film anzuschauen. Wie bereits beschrieben, gibt es mittlerweile gute Gründe nicht ins Kino zu gehen. Aber sagen wir, man sich doch entschlossen und gibt viel Geld aus, um „dieses besondere Feeling“ zu haben — da leuchtet es auf einmal hell neben einem auf. Und vor einem ebenso.
Geht gar nicht!
Die Kettenbetreiber argumentieren, man könne das SMSen oder den Gebrauch von Twitter und Co. zulassen. Man wolle eine jüngere Klientel ins Kino holen. Und die — Achtung — sei es gewohnt, die Kontrolle über ihr eigenes Leben
zu haben. Nimmt man den Kindern heutzutage das Mobiltelefon weg, würden diese sich handicapped
, also behindert fühlen. Das wolle man natürlich nicht — somit: Lichter an im Kinosaal!
Ich bin da ganz auf der Seite von Tim League, dem CEO der Alamo Drafthouse Kinokette. Auf die Ansage, man wolle sich überlegen den Gebrauch von Mobiltelefonen im Kino zuzulassen entgegnete er:
Over my dead body will I introduce texting into the movie theater. I love the idea of playing around with a new concept. But that is the scourge of our industry… It’s our job to understand that this is a sacred space and we have to teach manners.
Guter Mann! Alamo Drafthouse — für die, die es nicht wissen — ist die Kette, die vor einiger Zeit eine Kunden des Kinos verwiesen hat, weil sie das Mobiltelefon während des Films benutzt hatte.
Keine Erziehung genossen
Die Benutzung von Mobiltelefonen ist eine Sucht. Von wegen „Kontrolle über ihr eigenes Leben“ … Eher das genaue Gegenteil. Die jüngere Generation klebt an ihren Telefonen. Sie halten es ständig in der Hand oder haben es zumindest stets griffbereit. Unentwegt wird aufs Display geschaut. Habe ich etwas verpasst? Zwei Stunden mal „ohne“ auskommen? Kaum mehr möglich. Ich spreche übrigens bewusst nicht nur von „die Jugend“, kenne ich doch auch genügend Mittdreißiger, die Sklaven ihres Mobiltelefons sind.
Neben der Abhängigkeit der Mobiltelefonnutzer, kann man es auch so sehen wie Britt Hayes: Die „Kontrolle über das eigene Leben“ könne ganz einfach daher rühren, weil die jungen Leute schlicht und ergreifend von ihren Eltern keine Manieren beigebracht bekommen haben. Deswegen solle man jetzt dahin gehen und denen einfach alles erlauben!? Nein. Das ist übrigens wie mit unserem Schulsystem: Die Eltern kümmern sich nicht um die Kinder, können diese nicht erziehen, also sagen sie „Schule, mach das für uns!“, dabei haben Schulen keinen Erziehungsauftrag, sondern nur einen Lehrauftrag. Das nur mal am Rande …
Also: Wenn man schon tief in die Tasche greift, um doch mal einen Film im Kino zu sehen, dann bitte störungsfrei! Keine kleinen Taschenlampen hier und da in den Reihen. Das ist extrem unhöflich, weil es stört. Nebenbei erwähnt, hat man als Filminteressierter auch das Gefühl, die Mobiltelefonnutzer würden den gezeigten Film nicht gut finden. Scheinen wohl kein Interesse an dem Streifen zu haben. Ja, dann geht doch raus! Bleibt zuhause. Da stört Ihr niemanden.
Bleibt einfach zuhause. Da könnt Ihr ständig auf Eurer Telefon schauen, twittern, Fratzenbuch benutzen, SMS schreiben, Euch unterhalten, Chips essen, dumme Sprüche ablassen. Das alles könnt Ihr machen. In Euren eigenen vier Wänden!
Eine „Kinokrise“ kann man nicht dadurch abwenden, indem man alle Regeln eines guten Miteinanders über Bord wirft. Zudem vergrault man damit nur noch die letzten „echten“ Kinogänger. Und das sind meistens die, die bereits älter sind und noch etwas Geld im Portemonnaie haben …
Das Fenster zum Hof im Zeitraffer
Manche Menschen haben zu viel Zeit. Und das ist gut so! Sonst gäbe es nicht solche Kleinode wie diesen Zeitraffer von Alfred Hitchcocks wunderbarem Klassiker Das Fenster zum Hof. Jimmy Stewart sitzt mit gebrochenem Bein am Fenster und beobachtet seinen Hinterhof. Wir können das nun auch und das in voller Breite genießen.
Jeff Desom hat den 112-Minuten-Streifen auf knappe drei Minuten zusammengedampft. Doch davon nicht genug, hat er auch noch mit Szenenbildern die Gesamtansicht des berühmten und belebten Innenhofes nachgebaut. Sehr schöne Idee.