Die Moviejunkies sehen alles! — Naja, fast alles... Während wir auf www.moviejunkies.de über aktuelle Filme schreiben, findet Ihr hier Beiträge, die keine aktuellen Film-Kritiken sind, sondern "etwas nebenbei". Manchmal juckt es, über etwas zu schreiben, was noch kommen wird. Oder auch über aktuelle News.

Bei allem Respekt, Sir. Das hier ist keine respektable Stadt. Das ist Washington.   Talk to me, 2007

Die Monster machten zum vierten Mal mobil

Plakat zum 4. Monster machen mobil Das vierte Monster machen mobil war – aus unserer bescheidenen Sicht – erneut ein Erfolg. Na gut, ein Urteil können wir uns diesmal nicht wirklich erlauben. Vier Filme waren im Metropolis anvisiert, zwei wurden es dann doch nur (King Kong, Frankensteins Sohn und Das Grab des Dr. Calligula).

Als wir am zweiten Tag zum Gummi-King Kong kamen, erzählten Veranstalter Ralf und Andreas, dass am Vortag ein Rekord aufgestellt wurde: Die Sex-Space-Oper Flesh Gordon (Flesh mit E, da stammt der fliegende Penis her) zog wohl so viele Besucher an, wie nie zuvor. Für meinen Geschmack wäre der Film zu schräg gewesen. Deshalb war unser erster Film auf der ToDo-Liste auch der Streifen Astaron – Brut des Schreckens. Aber nach einer Arbeitswoche um Mitternacht ins Kino gehen? Sorry. Also dann erst der Einstieg am zweiten Tag.

Der japanische King Kong-Film, in dem der König der Affen gegen ein Roboter-Pendant kämpfen muss, war noch recht ordentlich besucht. Wir erwarteten Schund und den bekamen wir auch geboten. Wenn man in einer Gruppe – auch wenn man diese nicht kennt – so einen Müllfilm sieht, bringt er richtig Spaß!

Nach dem Film lief übrigens FBI jagt Phantom, zu dem bei uns der Trailer gezeigt wurde. Eigentlich hätte man sich den spontan auch noch geben müssen. Weil George Nader. Mehr braucht man da nicht zu sagen. Der Mann hat Nerven wie Drahtseile! Das wissen wir zumindest aus dem Trailer.

Am Sonnabend standen noch Die Mühlen der versteinerten Frauen und Frankensteins Kung-Fu-Monster auf dem Plan, aber Moviejunkie Thorsten wollte lieber Hochkultur erleben und war statt im Metropolis in der Oper um die Ecke. Irgendwas mit Faust …

Der Gag als wir am Sonntag zur Matinée antanzten: Vor jedem Film lief der liebevoll erstellte Mmm-Trailer. Am Ende sieht man eine Szene aus Raumpatrouille Orion. In einem Bildschirm des Raumschiffes erscheint das Plakat des gleich zu zeigenden Films. Durch einen kleinen Fehler war aber nicht das Plakat zu Das Grab des Dr. Calligula zu sehen, sondern das von Frankensteins Kung-Fu-Monster. Die Hardcore-Festivalgänger schrien in Schmerzen auf. Der Film muss richtig mies gewesen sein … So richtig, mächtig mies. Vielleicht doch gut, dass wir nicht da waren.

Also lediglich zwei von insgesamt neun Filmen gesehen. Eine magere Ausbeute. Hoffentlich schaffen wir es nächstes Jahr, mehr zu sehen. Wobei ich sagen muss, so viel war diesmal auch nicht dabei, was mich gereizt hätte. Gerne nächstes Jahr mehr aus der 50er-SW-Ära.

3. Monster machen mobil

Kinoleinwand mit dem Titel von Monster machen mobil
Nach dem gelungenen Vorspann gab es noch „Eigenwerbung“. Inklusive Sitzriese vor mir.

Ach, das war schön. Drei Tage lang schlechte Filme im Metropolis. Aber mit Liebe ausgewählt und präsentiert. Ralf Lorenz von Monstercon und Andreas Schiefler von Vintage Movie Posters organisierten zum dritten Mal das schaurig-schöne Monster machen mobil-Festival.

Plakat zum 3. Monster machen mobil-FestivalVor den Filmen gab es eine kleine persönliche Einführung durch die Kino-Experten, gefolgt von alten Trailern und einem Kurzfilm zur Einstimmung. Nicht zu vergessen der liebevoll gestaltete Vorspann (den ich gerne verlinken würde, aber dazu müsste er im Netz zu finden sein). Ich sage nur Riesen-Kaninchen!

Als ersten Film sahen wir den Auftakt-Streifen Sindbads gefährliche Abenteuer mit den animatronischen Monstern von Altmeister Ray Harryhausen. Vor diesem Film lernten wir noch, wie man damals, vor der DVD, ja sogar noch vor der VHS-Kassette einen Film in die heimischen vier Wände geholt hatte. Die Experten wussten zu berichten, dass damals abendfüllende Kinofilme a.) auf ca. 16 Minuten zusammen gedampft wurden und b.) diese Destillate dann für etwa 140 DM den Besitzer wechselten. Dann hatte man einen seltsamen Zusammenschnitt auf Super 8.

Zum Beweis, wie kurios die Früchte der Schnittkunst damals waren, gab es einige Minuten des kastrierten Sindbad und das Auge des Tigers. Nicht die vollen 16 Minuten, aber man bekam schnell einen Eindruck, wie verwirrend es sein kann, wenn man einen 113-Minuten-Film auf 16 Minuten kürzt.

Szenenfoto aus Der Mann ohne Körper von 1957Als zweiten und letzten Film sahen wir den vorletzten Beitrag des Festivals: Der Mann ohne Körper. Ein unglaublich schlechter Streifen, der so mies ist, dass man schon wieder drüber lachen muss. Wenn man am Ende denn noch wach ist.

Hier gab es im Vorfeld den bekannten Bugs Bunny-Cartoon Water, Water Every Hare, in dem Bugs Opfer eines verrückten Wissenschaftlers wird, der dem Hasen sein Gehirn entnehmen und einem Roboter einpflanzen will. Wir sehen, dass die Vorfilm-Auswahl absolut passend zum Hauptfilm war. Danke dafür!

Am Rande vom 3. Monster machen mobil-Festival

Nun waren wir nicht das gesamte Festival im Metropolis. Insgesamt wurden neun Monster- und SciFi-Filme gezeigt. Dabei war der Auftakt-Film mit Sindbad wohl noch der bekannteste. Wie man hörte, lief der Vorverkauf recht gut. Tatsächlich war bei beiden Vorstellungen, die wir besuchten, anschaulich viel Publikum im Saal. Etwas, das mich ja immer sehr freut. Nur nicht, wenn diese Leute Sitzriesen sind und sich direkt vor mir hinsetzen. Ein ganz seltsames Pärchen, das vermutlich gerade vom Campen kam, jedenfalls waren sie voll mit Sack und Pack unterwegs.

Eine weitere nette Anekdote vom 3. Monster machen mobil-Festival: Wie schon bei den Vorgängern auch, haben sich Schiefler und Lorenz wohl verkalkuliert, so dass am Sonntag keine Fritz Kola und kein Dithmarscher Bier mehr vorhanden waren. Ein Zeichen dafür, dass mehr Kinoliebhaber ins Metropolis strömten, als erwartet?

Wer schon einmal im neuen Metropolis — an beinahe alter Stelle — war, der weiß, dass man zwei Etagen hinabsteigen muss, um in den Kinosaal zu gelangen. Dort wo der Zugang zum Rang ist, befindet sich eine Art Café. Am Freitag, das Festival fing um 19 Uhr an, gab es dort Chilli con und sin Carne. Am Sonntag, die erste Vorstellung ging um 11.30 Uhr los, gab es Kaffee und Croissants. Eine Rund-um-Versorgung möchte man sagen.

Wir freuen uns auf jeden Fall auf das 4. Monster machen mobil — hoffentlich im nächsten Jahr. Dann mit mehr Kola und Bier und auch noch mehr Filmfreunde? Wobei ich ehrlich bin, wenn ich sage, dass ich schon gerne etwas bessere Qualität hätte. Der Mann ohne Körper war echt schlecht. Gerne B-Movies, aber nicht so viele C-Movies. Im Vorfeld zu diesem Schwarz-Weiß-Streifen von 1957 meinte Lorenz noch, dass er bereits in den ersten 20 Minuten eingeschlafen sei. Ich eher in den letzten 30 …

Egal. Mehr mobile Monster!

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