Hausgemachtes Problem Film-Piraterie
Die Welt ist schwarz-weiß — für manche Menschen; und auch für manchen Industriezweig. So besteht die Welt der Filmindustrie aus zwei Gruppen: die einen gehen brav ins Kino, geben womöglich noch mehr Geld für fucking 3D aus (was pure Abzocke von Seiten der Filmindustrie ist!). Wohingegen die anderen im Dunkeln an ihren Rechnern hocken und illegal Filme herunterladen. Das sind natürlich die Bösen.
Es gab solche Meinungen und Studien schon einige Male, nun hat eine Studie der Universität Minnesota ergeben: die Weltanschauung der Filmindustrie ist nicht richtig. Sie ist schwarz-weiß. Es gibt keinen Einfluss von Film-Piraterie auf die US-Kinokassen. Es gibt allerdings sehr wohl einen Einfluss auf europäische Kinokassen (bzw. nicht-amerikanische). Wie das kommt? Laut der Studie ist die Zeitspanne, die zwischen US-Veröffentlichung eines Films und der Erstausstrahlung des selben Films in einem anderen Land Schuld daran. Wenn die Filmfreunde lange warten müssen, bis sie auch endlich den Film zu Gesicht bekommen, den man in den USA schon längst gesehen hat, dann greifen offenbar viele zum illegalen Download. Je länger der Abstand, desto wahrscheinlicher der illegale Download.
Was somit ein Problem der (US)-Filmindustrie ist. Wenn diese ihre Filme weltweit zeitgleich in die Kinosäle brächte, würden sie im nicht-amerikanischen Bereich auch keine Verluste einfahren. Ertragseinbußen sind somit ein hausgemachtes Problem, eine generelle Verteufelung falsch.
Sicherheitsmaßnahmen im Streit’s
Gestern musste ich eine Karte für die Sneaks im Streit’s zurückgeben. Im Foyer stand ein Metalldetektor. Ein sehr ungewöhnliches Bild in diesem Kino. Ungewöhnlich in jedem Kino, möchte ich sagen. Neben dem Durchgang war ein großes Schild, auf dem etwas stand, wonach die Zuschauer Verständnis dafür haben mögen, dass keine Mobiltelefone erlaubt sein. Es ging um Filmpiraterie. Mobiltelefone sollten am Tresen abgegeben werden, man passe auf sie auf.
Ich vermute, es ging um eine Pressevorführung o.ä., die, da erinnere ich mich noch dran, auch im Streit’s stattfanden. Vielleicht wurden die neuen Abenteuer von Tim und Struppi vorgeführt.
Auf dem Schild stand noch mehr, aber oben stand das mit den Mobiltelefonen. Da kommt die Frage auf: Wer nimmt einen Film mit einem Telefon auf? Wenn ich mir vorstelle, zwischen anderen Leuten zu sitzen, die Popcorn essen, murmeln, sich räuspern, lachen – das wird ein mieser Piratenfilm.
Mal davon abgesehen, dass a.) ich bei Gott keinen Bock darauf hätte, die ganze Zeit über mein Telefon zu halten, b.) ich nicht weiß, ob ein ganzer Film auf ein Smartphone passt und c.) die Qualität bestimmt auch eher mies sein dürfte. Wer macht denn sowas?