Die Moviejunkies sehen alles! — Naja, fast alles... Während wir auf www.moviejunkies.de über aktuelle Filme schreiben, findet Ihr hier Beiträge, die keine aktuellen Film-Kritiken sind, sondern "etwas nebenbei". Manchmal juckt es, über etwas zu schreiben, was noch kommen wird. Oder auch über aktuelle News.

Wenn du nicht weiter weißt, schlachte ein Schwein. Kiss Kiss Bang Bang, 2005

Filmtrailer nehmen einem die Spannung

Lasst mich Euch erzählen, wie das „damals“ war. Damals haben wir über die Hörzu erfahren, dass ein neuer Film in die Kinos kommt. Oder man gab ein wenig Geld aus und holte sich die Cinema. Hatte man die Cinema, hatte man schon weit im Voraus Informationen über Filme, die da aus Hollywood kommen würden. „Weit im Voraus“ waren dann ein paar Wochen, wenn es hoch kam zwei Monate. Alles in schriftlicher Form. Vielleicht waren noch ein paar Szenenbilder dabei. Irgendwann dann sah man einen Trailer im Kino.

Heute ist das anders. Heute leben wir in einer Zeit der Informationsflut. Der Filminteressierte sieht Teaser im Internet, gefolgt von Trailern. Manchmal leaken Teaser auch schon vorher — ins Internet. Es folgen Internetseiten mit Trailern, Fotos, einer Synopsis und die Charaktere werden vorgestellt. Teilweise erscheinen die Internetseiten schon ein Jahr vor dem Kinogang. Es gibt sogar Twitter-Accounts und Fratzenbuch-Seiten für einen Film.

Zu viel Informationen

In diesem Jahr gibt es einige Filme, auf die man sich freut, Filme, die von der Fangemeinde heiß ersehnt werden. Das sind neben den Avengers, The Dark Knight Rises, Der kleine Hobbit und auch Prometheus.

Ridley Scott, der uns den ersten Alien-Film präsentierte, geht an seine Wurzeln zurück und zeigt uns die Vorgeschichte zu Alien. Natürlich alles ein wenig weniger „gritty“ und mehr „shiny“. Mit dabei sind u.a. die Rampensau Michael Fassbender, der momentan in jedem zweiten Film mitspielt, Noomi Rapace, die wir aus Verblendung kennen, aber auch Charlize Theron, Guy Pearce oder Idris Elba (Thor).

Ridley Scott — bzw. wohl eher 20th Century Fox — haben nun seit einiger Zeit Trailer ohne Ende rausgegeben. Zuerst gab es Szenenbilder, dann einen Teaser, mehr Bilder, der erste Trailer, mehr Trailer und mehr Trailer … Ganz zu Recht macht man sich mittlerweile darüber lustig, dass man, wenn man nur alle Trailer zusammenschneiden würde, den gesamten Film erhielte.

Screenshot eines Tweets von @manmademoon
@ManMadeMoon über Prometheus: Finished stitching all the Prometheus trailers together. Film was great!
Screenshot eines Tweets von @phelimo
@Phelimo über Prometheus: The only surprise left in Prometheus is what order the actors names are in the credits. Can’t wait to find out!

Mittlerweile bleibe ich beim Teaser. Vielleicht noch den ersten Trailer, aber mehr verdirbt den Spaß. Bleibt die Frage, wieso die Filmstudios im Vorfeld so enorm viel von ihren Filmen preisgeben? Machen sie es, weil sie Spaß daran haben? Wohl kaum. Dann vermutlich, um die potenziellen Kunden mehr „anzufixen“. Klar, die Filme sind in der Produktion teuer, das wirkt sich auf die Eintrittspreise aus, die schweineteuer sind — da muss man als Kunde ausreichend informiert sein, bevor man das Ticket schluckt. Nur verdirbt einem das den Spaß. Bei einem Auto kann ich das verstehen, dass ich ausreichend Testfahrten vor dem Kauf unternehmen möchte, aber bei einem Film?

Ich finde es schade, dass Filme heutzutage im Vorfeld schon so sehr ausgeschlachtet werden. Früher war besser, weil früher mehr Spannung da war.

Informationen zum Film auf allen Kanälen

Es sind aber nicht nur die Filmfirmen, die uns mit Informationen und Vorbildern oder -videos „beglücken“. Wir leben in einer extrem technisierten Welt. Alles wird mit dem Mobiltelefon entweder als Foto oder als Video festgehalten. Im Falle von The Dark Knight Rises haben wir bereits letztes Jahr Filmmaterial und Fotos gesehen, die von Passanten, also Unbeteiligten aufgenommen wurden. Da sah man das Batwing bereits fliegen oder andere Szenen. Natürlich aus unmöglichen Perspektiven, aber wir erhielten schon Infos zum Film.

Das habe ich auch aufgegeben. Ich möchte mir schlicht und ergreifend nicht die Spannung nehmen lassen.

Damals war besser.

Battleship Los Angeles: Transformieren!

Vor einigen Tagen kam der Trailer zu Battleship raus. Kaum war er im Umlauf, ging das Gemeckere los. Dem möchte ich mich ein wenig anschließen, aber nicht so sehr, wie man es im Netz gehört hat.

Wie es ausschaut, handelt der Streifen von einem Marine-Papa, dem die Nase seines zukünftigen Schwiegersohns nicht passt und dem er deswegen die Hölle heiß macht. Bei einer Übung auf dem Meer entdeckt die Flotte ein Alien-Raumschiff, das sich irgendwie bedroht fühlt und zum Gegenangriff startet. Komisch …

Vermutlich wird sich unser Jungspund als großer (amerikanischer) Held entpuppen und somit auch das Herz und die Zustimmung von Schwiegerpapa in Spe erringen.

Der jugendliche Held wird von Taylor Kitsch gespielt, der bärbeißige Marine-Obermufti von Liam Neeson. Außerdem soll irgendwo noch die Nicht-Sängerin Rihanna mitspielen, aber die sieht man nicht im Trailer. Oder ich sehe sie nicht. Keine Ahnung.

Hauptkritikpunkt der Kommentatoren und Twitterer war wohl, dass der Film nichts mit dem Spiel „Schiffe versenken“ zu tun hat. „Schiffe versenken“ heißt im englischen Sprachraum Battleship. Hallo? Selten dumme Kritik.

Da lasse ich schon eher gelten, dass Battleship wie eine Kreuzung aus Transformers und Battle Los Angeles aussieht. Mal abgesehen davon, dass bei mir immer die Alarmglocken losgehen, wenn ich amerikanisches Militär oder Marine sehe. Das schmeckt stets wie ein Anwerbefilm für die US-Kriegsmaschinerei. Was bei denen leicht ist: man muss nur zeigen, wie toll das Militär ist, wie schön die Soldaten, wie cool und dass sie Amerika (und möglichst die ganze Welt) vor allem retten können. *würg*

Vielleicht tun wir dem Film aber auch vollkommen Unrecht und es ist eine absolut neue, innovative Idee … *hüstel*

Einige Kommentare lauteten übrigens, sie wollen sich den Film wegen Rihanna anschauen. Könnte ein Rettungsanker für eine dünne Story sein. Holt die Sängerin ins Boot, die bekannt dafür ist, dass sie sich leicht kleidet. Vielleicht zieht das ja noch ein paar Idioten ins Kino …

Vorgeschichte zu John Carpenters „Das Ding“

Im Oktober kommt The Thing in die Kinos. Was? Schon wieder ein Remake? Nicht ganz. Das Remake von 1982 mit Kurt Russell hatte nicht viel mit dem Original von 1951 zu tun, in dem der großartige Boris Karloff eine Art Pflanzen-Alien im Eis spielte.

John Carpenter, der 1982 mit seiner Version des „Dings aus dem All/Eis“ Filmgeschichte schrieb, zeigte uns ein Alien, das Menschen imitiert, von Haut zu Haut schlüpft. Dabei finden sie Wissenschaftler in Carpenters Das Ding nicht das Alien — es kommt zu ihnen. In der Form eines Hundes.

Nun also das Remake des Remakes. Nein, ‚tschuldigung — das Prequel zum Remake. Dabei ist der Streifen von Regisseur Matthijs van Heijningen Jr. (Wer zum Teufel ist das denn bitte?) vor der Geschichte mit Russell angesiedelt. Im Grunde ist es mehr am Original angelegt, weil die Wissenschaftler in van Heijningens Film das Alien im Eis finden — ganz wie damals 1951.

Herausforderung beim Prequel dürfte sein, den Ton des Carpenter-Film einzufangen und — noch wichtiger — die Fans des 80er-Jahre-Schockers nicht zu vergraulen. Letzteres dürfte das Schwierigste sein … Wobei ich ja Carpenters Alien schon eklig fand. Das dürfte dank Computertechnik noch unangenehmer werden.

Ich freue mich jedenfalls schon auf Scott Pilgrims große Liebe Mary Elizabeth Winstead.

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