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Die zuverlässigsten Unterlagen sind die Steuer-Unterlagen. V wie Vendetta, 2006

Letzte Sneaks im Streit’s – So war es

Bühne und Vorhang des Streits Kinos
Abschied im Streit’s. Zum letzten Mal auf der Bühne (v.l.n.r.): Kasi, Emma, Jim, Roughale und Jana.

Nun ist es geschehen. Im Streit’s lief nach 256 Mal die letzte englisch-sprachige Sneak. Die treue Zuschauerschaft lief schon Monate zuvor Sturm. Es half nichts. Am 4. März wurde der Sneak-Vorhang final zugezogen. Doch bevor das volle Haus die letzte Vorstellung sehen konnte, galt es – wie immer – einige Rituale zu absolvieren. Mit einigen kleinen Abänderungen …

Normalerweise wurde vor einer Sneaks im Streit’s eine Reihe von Trailern gezeigt. Früher gab es alte und neue Trailer im Wechsel zu sehen, irgendwann wurden alle neuen am Stück vorgeführt, gefolgt von allen alten. Die alten Trailer gaben dabei stets einen Hinweis auf den Film, der in der Sneaks gezeigt werden würde. Entweder trat in den alten Trailer ein Schauspieler auf, der dann auch im Hauptfilm zu sehen war, oder der Regisseur war der selbe. Die letzte Sneaks war etwas Besonderes. Zuerst liefen THX- und dts-Soundtrailer. Erst drei, dann mehr. Schnell wurde klar: Die Scherzkekse vom Streit’s wollten einfach noch einmal alle möglichen, noch zur Verfügung stehenden Sound-Trailer zeigen. Nach dem – gefühlten – 15. Trailer wird es dann auch wieder lustig.

Die große Besonderheit kam dann auf die Sneak-hungrigen Filmfreunde zu, als die Film-Trailer anliefen. Der erste Trailer war für den sehr seltsamen Film Prostitution International. Große WTF-Gesichter bei den Zuschauern. Uns wurde zudem noch Bambi, Spiel mir das Lied vom Tod, Der Exorzist und schließlich E.T. gezeigt. Wer hätte da sagen können, wo die Gemeinsamkeiten zwischen diesen Filmen besteht? Wer?

Der Abschied

Nach den Trailern ging das Licht an und „die üblichen Verdächtigen“ traten auf die Bühne. Nur Simon fehlte. Nach einer kleinen Einführungsrede von Jim Lancy, kam auch Kasi auf die Bühne vor dem Vorhang. Er erklärte dem Publikum wie der ungewöhnliche Trailer-Mix zustande kam: Alle anderen Trailer wurden bereits zuvor an das Filmmuseum Hamburg abgegeben (Wusste nicht, dass wir so was haben …). Was man uns zeigte, war schlicht und ergreifend „der Rest“, sozusagen all die Filmtrailer, die niemand wollte und noch auf dem Fußboden lagen. Also gab es keinen Hinweis auf den folgenden Hauptfilm.

Die auf freiwilliger Basis Arbeitenden verabschiedeten sich brav und bekamen auch zurecht Applaus. Eine Bühne wird es im Passage, in die die Sneak zunächst ziehen wird, nicht geben. Also war es vorerst das letzte Mal, dass die Moderatoren auf der Bühne stehen konnten. Es gab die übliche Auktion und auch die Süßigkeiten schmeißende Jana fand noch einmal Erwähnung. Ebenso – und das ist wichtig – wurden die Filmvorführer Jens und Frank-Oliver gewürdigt.

Die letzte Sneak war also zunächst sehr skurril, dann klassisch. Abschließend wurde es schon ein wenig traurig. Die Sneaks, die Streit’s-Sneak muss im Streit’s-Haus sein – doch das ist nun Geschichte.

Der letzte Film im Streit’s, der letzte Überraschungsfilm, war dann übrigens Hitchcock mit Anthony Hopkins und Helen Mirren in den Hauptrollen. Ein gelungener Abschluss für eine Gesellschaft, die Filme gerne mag. Immerhin ist Hitchcock einer der wichtigsten Regisseure und hat und viele wunderbare Filme geschenkt. So, wie das Streit’s uns – mal mehr, mal weniger – schöne Sneaksstunden beschert hat.

Die beliebtesten Sneaks – laut Publikumsbewertung – waren in den fünf Jahren, die die Sneak im Streit’s lief folgende Streifen: The Dark Knight, Inception, The Hangover, Gran Torino und Hysteria.

Sneak in der Passage

Wie jeder weiß, muss man für die Sneaks eine Woche im voraus die Karten besorgen. Zum Glück wusste ich, dass am 11. März die Sneaks erstmals im Passage gezeigt wird. Was mache ich also? Ich bin brav am Montag gegen 14.30h schnell zum Passage gefahren, um die erste Passage-Sneak mitzuerleben. Kurz nach dem Betreten des Passage steuerte ich zielstrebig auf die junge Dame hinter dem Schalter zu. Ich fragte nach Karten für die Sneak – und die rehäugige Angestellte schüttelte nur traurig den Kopf, die Sneak-Karten würden erst ab 18h verkauft. Was soll das denn bitte? Einen schlechteren Start für die Sneak kann es kaum geben. Kartenverkaufverweigerung …

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